TANKE Atelier

TANKE SHOTS 2010





DER GEWINNER STEHT FEST !!! 

Zum besten Kurzfilm wählte das Publikum den Streifen

CLINT

von Florian Gregor aus Hamburg. Kurz, knackig, ohne lange Atempausen erfüllte er alles, was einen guten Kurzfilm ausmacht.

Eine schön in Szene gesetzte Geschichte, die Spionage vermuten ließ und sich als Rauchverbotumgehung entpuppte

OCCUPIED

von Christian Filek aus Wien belegte Platz zwei.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH !!!!!!!!!

HIER DIE VOTING-REIHENFOLGE NACH DER AUSZÄHLUNG DER PUBLIKUMSSTIMMEN

CLINT

Florian Gregor, Hamburg

OCCUPIED

Christian Filek, Wien

25 CENT

Sascha Zimmermann, Hamburg

SCHLIMME FINGER

Michael Vrinten, Baden-Baden

KILLERQUEENS

Realschule Halver

NOWHERENOW

Volka Schmidtt, Hamburg

Architekturbüro

Claire Walka, Hamburg

HALLO OSKAR

Robert Pohll, Halle a.d. Saale

ERSTES FERNDIRIGAT DER WELT

Franziska Jahn, Dresden

PARALYSE

Tobias Wulff, Berlin

THE DOCTOR

Mortimer Pfaff, Wuppertal

 01.02.10 14:49:26  Allgemeiner Anzeiger Halver

Von Yvonne Pfannschmidt

Vierte und letzte Kurzfilmnacht von Marek Tomicki auf hohem Niveau. Dank vom Bürgermeister: „Viel Herzblut und großes Engagement

          Nach Hollywood und Bronx rückte die „Weltstadt“ Halver in den Fokus der Tanke-Shots. Eingeläutet wurde die vierte Kurzfilmnacht, die der Maler und Bildhauer Marek Tomicki am Samstag in seinem Atelier an der Thomasstraße abspulte, in diesem Jahr mit einem „veritablen Stadtgeflüster“. Bei einem Bilderrätsel, einer in Szene gesetzten Jahres- Show, musste geraten werden. Da waren die Lange und die Weile als Marktfrauen zu erkennen, der ehemalige Theologiestudent, der Nächstenliebe übt und mit Bollerwagen für ein Haus der Kunst Spenden sammelt, ein Bauunternehmen („Wir machen den Weg frei“), das Pärchen viel Zeit zum K(n)utsch(en) schenkt, der „lange Lulatsch“, der schwer am Kreuz mit dem Kreuz trägt, das Grün, das der Kunst alle Ehre macht und mit Füßen getreten wird, oder das Bemühen um Therapieplätze für Gott nicht gewollte Andersartige. Auch die heimische Band Cane, die „immer den richtigen Ton findet“ und die Zuhörer voll für sich einnahm, war Bestandteil des Bilderrätsels. Zum Tanke-Spektakel, das witterungsbedingt nach drinnen verlegt und daher ein wenig „umgebaut“ werden musste, gehörte Satirisches, gewürzt mit der Chance auf den Gewinn einer gesponserten Digital-Kamera, die unter den richtigen Lösungen noch ausgelost wird.

 Nach Spaß und Spekulation ging es ans Eigentliche: die Kurzfilme.

 Elf standen für die Zuschauer zur Bewertung. Es waren viele Genres vertreten und insgesamt alles auf hohem Niveau. Aus Halver war nur einer dabei: „Killerqueens“ von der Film-AG 08/09 der Realschule. Die Krimi-Komödie unter der Regie von Wolfgang Lüddecke konnte sich zwar nicht an die Spitze spielen, rangierte aber in harter Konkurrenz zu den Produkten der überwiegen- Echter Sauerländer nimmt Abschied von Tanke-Shots den Profi-Filmemacher noch auf einem guten mittleren Platz.

 Mit „The doctor“ präsentierte Mortimer Pfaff, ehemaliger Halveraner aus Wuppertal, der im 1. Semester Regie studiert, eine gelungene Parodie auf die einstigen „Götter in Weiß“, selbst als Hauptdarsteller in Schwarz, mit unerwarteter Pointe.

 Zum besten Kurzfilm jedoch wählte das Publikum den Streifen „Clint“ von Florian Gregor aus Hamburg. Kurz, knackig, ohne lange Atempausen erfüllte er alles, was einen guten Kurzfilm ausmacht. Eine Art Tragie- Komödie rund um die Zigarette. Und: „Könnte von mir sein“, meinte Veranstalter Tomicki.

 Platz zwei belegte „Occupied“ von Christian Filek aus Wien. Eine schön in Szene gesetzte Geschichte, die Spionage vermuten ließ und sich als Rauchverbot- Umgehung entpuppte.

 Die Halveraner lieben Krimis. Sie wählten „25 Cent“ von Sascha Zimmermann (Hamburg) auf Platz drei. Wie beim Schülerdreh sind auch hier Frauen die „Protagonisten“. Sie überfallen eine Tankstelle, rauben die Kasse und gehen leer aus: Der vermeintliche Angestellte war Räuber Nummer eins und hat sie geschickt getäuscht.

Mit „Hello Oscar“ von Robert Pohll aus Halle a. d. Saale (Hochschule Burg Giebichenstein), ging ein Film leer aus, der einen Preis verdient hätte.

 Ebenso der Fiction- Film „Nowherenow“ von Volker Schmitt aus Hamburg. Gezeigt wurden noch „Paralyse“ von Tobias Wulff aus Berlin, „Erstes Ferndirigat der Welt“ von Fanziska Jahn, Mitglied des Sinfonie-Orchesters Dresden, mit integriertem Dirigat aus London, „Architekturbüro“ von Claire Walka, (Hamburg) sowie „Schlimme Finger“, eine Satire auf selbstgefällige Autoren, der im Mittelfeld landete.

Außer Konkurrenz gab‘s: „Schwarzfahrer“. Ein Streifen von Pepe Danquart, der, sehr professionell gemacht, mit humvorvoller Pointe die Ausländerfeindlichkeit zum Thema hat, 1994 als bester Kurzfilm mit dem „Oscar“ ausgezeichnet wurde und nichts an Aktualität verloren hat.

 „Ein Highlight im Jahresprogramm der Stadt“ nannte Bürgermeister Dr. Bernd Eicker die Kurzfilmnacht, dessen Weiterführung Tomicki nach vier Jahren in die Hände des jungen Vereins Kult gelegt hat. Wenig Geld, viel Herzblut und großes Engagement habe Tomicki in die Sache gesteckt, anerkannte das Stadtoberhaupt. Auf so viel Lob kam prompt eine Forderung: „Ich bin klein, mein Herz ist rein, lasst mich ein Sauerländer sein.“ Sie wurde gewährt, die Bitte. Zu den Klängen des Sauerland-Liedes schlug der Bürgermeister Tomicki zum Sauerländer. „Endlich anerkannt“, freute sich der so Geehrte. Froh war Eicker auch darüber, dass ein Künstlerkollege von Tomicki Geld für das geplante Haus der Kunst sammelte, es keinen Krieg unter den Künstlern in Halver gebe. „Nein“, meinte Tomicki, „nur einen Holger“. Bei aller Heiterkeit war dem Künstler doch Wehmut anzumerken.

Aber: Der Abschied von den Tanke-Shots wurde mit der „wahrhaft besten Auflage“ gekrönt, befand die Jury Publikum.